Seit über 40 Jahren Muay Thai Erfahrung.
Aufgewachsen ist er im Banlieu, erzählt er, in einem jener berüchtigten, von Armut und Kriminalität gezeichneten Randbezirke von Paris. Sein Vater war Werksarbeiter bei Renault. Seine Mutter, eine Putzfrau, gehörte zu den Gitanos, einer Untergruppe der Roma.
Er habe früh gelernt, dass er nicht dazugehöre, sagt Charlemoine. „Wenn ich nach Paris fuhr, kontrollierten die Polizisten fast immer meinen Ausweis. Sie durchsuchten mich, stellten misstrauische Fragen, sie behandelten mich, als sei ich ein Verbrecher.“
Als Charlemoine sechs war, starb sein Vater an Krebs. Die Mutter konnte für ihn und seine vier Geschwister nicht sorgen, also schlugen sie sich allein durch. Oft half Alain den Lkw-Fahrern auf dem nahe gelegenen Markt beim Abladen. Als Lohn bekam er mal eine Gemüsekiste, mal etwas Geld.
Seine Kleidung war abgewetzt und kaputt. „Schäm dich nicht“, sagte seine Mutter. „Es kommt nicht darauf an, was du anhast, sondern was für ein Mensch du bist.“
Heute setzt er sich dafür ein, dass Geflüchtete eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Und er arbeitet als Betreuer für schwer erziehbare Jugendliche in Mannheim. Dort versucht er, seine Schützlinge zu überzeugen, dass sie keine teure Markenkleidung kaufen müssen.
„Glaubst du, ein Mädchen liebt dich wegen deiner Nike-Schuhe?“, sagt er seinen Jungs oft. „Wohl kaum. Es kommt nicht darauf an, was du anhast, sondern was für ein Mensch du bist.